So, nun beginnt die letzte Etappe unserer Reise. Wir verabschieden uns noch von der Berlin Tochter/Schwester/Tante in Pirna am Bahnhof und ab gehts zurück nach Tschechien. Unser Ziel ist ein kleines Örtchen, etwa eine Autostunde südlich von Prag und etwa eine halbe Autostunde nördlich von Budweis. Ich dachte Google Maps würde uns wieder auf einer Umfahrung um Prag leiten, aber Google Maps will es anders – mitten durch Prag. Doris meint, schon mal mitten durch Prag gefahren zu sein durch irgendwelche Tunnels. Nicht heute. Das Navi leitet durch die Stadt, nicht durch Tunnels und wir sind ganz begeistert von unserer unerwarteten Sightseeingtour.







Ein wenig später erreichen wir mittlerweile ziemlich zermärschert Košice u Soběslavi. Unsere Vermieterinnen sind sehr nett und haben einen süßen kleinen Hof mit Hühnern. Die Ferienwohnung ist schnucklig und mit Liebe fürs Detail eingerichtet. Die Vermieterinnen verkaufen auch Eier, Naturkosmetik und Kombucha; alles aus Eigenproduktion.
Am nächsten Tag regnet es leider schon wieder. Wir sind schon etwas frustriert von diesem kühlen, regnerischem Sommerwetter. Ich würde jetzt gern meine kurzen Hosen und Tank-Tops gegen Wollsocken eintauschen. Trotz des Schlechtwetters müssen wir jetzt mal raus, sonst fällt uns noch die Decke auf den Kopf. Doris geht es zum Glück besser und wir beschließen, die Reise wie geplant zu beenden. Wir fahren zu einem großen Spielplatz, den ich auf der Herfahrt entdeckt hatte. Die Kinder rennen vergnügt herum, während wir Erwachsene Kreise um den Spielplatz ziehen. Am Nachmittag lässt der Regen etwas nach, aber das Wetter wirkt doch recht unstabil. Wir beschließen zur 8 km entfernten Burgruine in Choustník zu fahren. Dort angekommen fällt uns ein, dass wir vollkommen vergessen haben, uns Tschechische Kronen zu besorgen. Na hoffentlich können wir den Eintritt in die Burg in Euros oder mit Karte bezahlen. Zur Ruine führt uns ein kurzer Weg (etwa 500m) bergauf durch den Wald. Doris und ich sind besonders angetan von diesem von Moos überwachsenen Wäldchen und müssen unbedingt alles fotografieren. Die Kinder balancieren auf einem gefällten Baum und machen Sprungfotos. Von der Burg (Ja! Wir konnten mit Euros bezahlen!), sind wir alle sehr angetan. Die Fotos sprechen für sich selbst.













Unser letzter voller Tag ist angebrochen und heute lacht uns zu Abwechslung mal die Sonne entgegen, auch wenn die Temperaturen zu wünschen übrig lassen. Wir sind ein bisschen traurig, denn in der Umgebung gibt es unzählige Seen und eigentlich hatten wir vor, ausgiebig zu baden. Wir haben aber noch einen Naturpark etwa 20-30 Minuten südlich von uns gefunden, den wir noch unbedingt sehen wollen, und er liegt am See Veselské pískovny. Wir planen ein Picknick, daher statten wir Tesco noch einen Besuch ab. (Doris hat gewisse Vorbehalte den tschechischen Mehlspeisen gegenüber – und sie möchte ihnen noch eine Chance geben). Am See angekommen spazieren wir bis zu den Sand dunes u Vlkova die mitten im Wald liegen, etwa 1 ha groß. Es ist malerisch schön. Hier lassen wir uns gern nieder zu einem Picknick, die Kinder sind begeistert von der großen „Sandkiste“ und wir genießen die warmen Sonnenstrahlen. Die Mohnkrone bestätig leider die Vorbehalte, sie schmeckt eigenartig undefinierbar und so wandert sie ungegessen zurück ins Sackerl – das kommt bei Doris sonst NIE vor 🙂 .



Wir spazieren danach gemütlich Richtung Auto zurück und entdecken einen wunderschönen Sandstrand. Wir sind ganz alleine und so verweilen wir hier ganz lange, bis es leider wieder zu regnen anfängt.



Unsere Vermieterin hat uns beim Wegfahren noch eine Kamelfarm empfohlen. Da es noch früher Nachmittag ist und wir nicht schon wieder in die Unterkunft wollen, fahren wir dahin. Sollte es nicht regnen, werden wir uns die Farm ansehen. Das Glück ist uns hold, es gibt grade eine Regenpause, als wir ankommen. Es sind schon sehr viele Familien da und wir sind die einzigen nicht tschechischen Touristen. Neben Kamelen gibt es auch noch Lamas und Pferde. Ein Lehrpfad über Kamele informiert uns in Tschechisch über Besonderheiten der Kamele. Dank Google Translate lernen wir z.B., dass Kamele keine Schneidezähne haben. Sehr interessant. Die Kinder dürfen je eine Runde auf den großen Tieren reiten, dann vertreibt uns auch schon wieder der Regen.





Am nächsten Tag treten wir die Heimreise nach Wien an. Wir brauchen dafür nur etwa drei Stunden, daher legen wir noch einen Zwischenstopp ein und sehen uns Budweis an. Eine süße kleine Stadt mit einer schönen historischen Altstadt, die uns allen sehr gut gefällt. Die 8-jährige hat das Fotografieren entdeckt und ist glücklich, mit der Kamera umherzustreifen und Fotos zu machen. Einige sehr gelungene sind dabei – wie das Titelbild dieses Beitrags.











Danach gehts aber endgültig nach Hause nach Wien.
Fazit dieser vielfältigen Reise: Vier Unterkünfte in 11 Tagen in drei verschiedenen Ländern ist zu viel. Zu viel Ein- und Auspackerei, zu viel Fahrerei. Jeder Ort für sich hätte sehr viel mehr Zeit gebraucht, um alles zu sehen, was uns interessiert hätte. Das lag natürlich auch ein wenig am Wetter. Stolz waren wir aber auf die Kinder, die alles mitgemacht haben – auch wenn sie gemeint haben, sie wären gerne länger in Hrušov geblieben – weil sie vermissen alle ihre neuen Freunde, die sie dort kennengelernt haben.
