Wandern am Wiener Wasserleitungsweg

Endlich schönes Wetter. Die Sonne kommt heraus, es ist warm. Vielleicht wird ja doch noch was aus diesem Sommer. Ich wollte mit meinen Lieben schön länger am Wiener Wasserleitungsweg entlang wandern. Ungefähr eine Autostunde von Wien entfernt ist es ja nicht weit. Wir starten in „Hirschwang an der Rax“ und parken das Auto am Ortsende. Nun geht es zu Fuß weiter bis Kaiserbrunn durchs Höllental. Der Weg geht knappe 4km in eine Richtung.

Der Weg ist wunderschön und sogar die Kinder sind begeistert. Allerdings ist der Weg etwas anders, als wir ihn uns vorgestellt haben. Der Weg ist recht schmal und es haben knapp eine erwachsene Person und ein Kind platz. Daneben geht es (meistens) tief hinunter. Und man geht die meiste Zeit entweder bergauf oder bergab. Das ist ja an sich kein Problem, aber mit meinem 5-Jährigen ist das kein entspannter Spaziergang. Er läuft immer vor, ist ein ziemlicher Draufgänger, stolpert ständig, weil er nicht aufpasst, wo er hin steigt. Daher muss er bei diesem Spaziergang ständig an der Hand gehen, was weder für ihn noch für uns entspannend ist.

Das weniger entspannte Gehen wird aber mit dieser herrlichen Naturkulisse belohnt. An jedem Eck machen wir „Oh!“ und „Ah!“. Wie kann man so viel Schönheit aushalten. Das klare türkis-blaue Wasser, das Grün und rund herum Berge so weit das Auge reicht. Ziemlich bald machen wir wegen Hunger unseren erste Stop an einem Rastplatz mit Aussicht. Bis dorthin ging es bergauf, danach bergab.

Während wir weiter gehen, erblicken wir immer wieder auf der gegenüber liegenden Seite des Flusses idyllische Badestellen und Menschen, die dort liegen und sich sonnen, Kinder, die halb im Wasser planschen.Nicht lange und wir erreichen eine tolle Badestelle, die direkt an unserem Weg liegt.

Ein paar Leute liegen hier am Strand und sonnen sich. Ein Mutiger geht sogar schwimmen in der eiskalten Schwarza. Wir wollen natürlich auch alle mit den Füßen rein und uns ein wenig abkühlen. Ich schaffe es kaum, die beißende Kälte des Wassers zu ertragen, aber Doris, die schon länger Atemübungen nach der „Wim Hof Methode“ macht, öfters kalt duscht (auch im Winter) und auch schon Eisbaden war, ist von der Idee, in dem eiskalten Wasser zu schwimmen, sehr angetan. Sie ärgert sich jetzt sehr, dass sie keine Badesachen mit hat, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Schlussendlich geht Doris mit T-Shirt und Unterhose ins Wasser und hält es mit dem ganzen Körper unter Wasser sogar ein paar Minuten aus. Die Wahnsinnige 🙂

Wieder angezogen, minus ein paar Kleidungsstücke geht es weiter, denn wir wollen noch nach Kaiserbrunn und zurück. Es geht wieder ein Stückchen bergauf, dann wieder bergab, dann über eine Brücke, wieder bergauf, wieder bergab und schließlich über die Straße. Schon sind wir da in Kaiserbrunn. So weit war das jetzt gar nicht. Wir brauchten lediglich so lange, weil wir uns immer wieder mal von der Natur ablenken ließen.

Wir kehren kurz ein im „Am Wasserwerk“, erfrischen uns an Eis und Eiscafe, füllen unsere Wasserflaschen auf und gehen dann das ganze retour. Auch auf dem Rückweg kann Doris nicht davon ablassen, sich nochmals ins kühle Nass zu tauchen. Wir alle genießen noch ein wenig die Zeit am Wasser, bevor es langsam wieder heimwärts geht. Schön wars!

Zitat des Tages: Warum fahren wir eigentlich ins Ausland auf Urlaub, wenn wir so viel Schönheit in unmittelbarer Nähe haben?

Hinterlasse einen Kommentar