Familienurlaub an der Drina

Letztes Jahr waren wir mit der Familie ebenfalls am Fluss Drina nahe Bajina Bašta in Serbien auf Urlaub, hier der Artikel dazu Bajina Bašta und Nationalpark Tara. Ich war begeistert von der Gegend und wollte darum auch heuer unbedingt wieder hier Urlaub machen. Dieses Jahr haben wir, wie schon letztes Jahr, ein Häuschen (auf Serbisch Vikendica) an der Drina gebucht, allerdings ein kleines Stück nördlicher als letztes Jahr.

Wir sind jetzt nicht so nah am Nationalpark Tara oder an der Stadt Bajina Bašta, dafür aber in der Nähe des sogenannten Sees Zvorničko Jezero. Es ist eigentlich kein richtiger See, sondern bloß eine Stelle, an der die Drina etwas breiter und wie ein See wirkt. Auf dieser Höhe und auch direkt bei unserem Häuschen ist die Drina ein recht ruhiges Gewässer mit angenehmer Wassertemperatur, in dem man gut schwimmen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt Bosnien, denn der Fluss teilt die beiden Länder. Wir beobachten des öfteren wie Leute mit Motorbooten von der einen zur anderen Seite, quasi illegal über die Grenze gebracht werden.

Normalerweise gehen wir viel Wandern im Urlaub und machen viele Aktivitäten, aber dieses Jahr gehen wir es etwas ruhiger an, gehen viel Schwimmen hier an unserem privaten Strand, spielen Spiele mit den Kindern und faulenzen. Unsere einzige Sorge ist, was wir essen. Ach, das ist ein Leben. Daran könnten wir uns gewöhnen.

Nachdem wir die ersten drei Tage nur in der Unterkunft verbracht haben, entscheiden wir uns doch für einen Ausflug. Bislang war es heiß, der vierte Tag ist etwas kühler. Wir fahren nach Soko Grad um uns einen Wasserfall – Vodopad – anzusehen. Startpunkt ist ein riesiges Klostergelände und die Straße dahin ist etwas abenteuerlich. Wie fast überall in Serbien sind Wanderwege nicht wirklich angeschrieben, aber wir müssen ohnehin nicht weit gehen bis zum Wasserfall, zum Glück, denn mittlerweile ist es wieder heiß und die Kinder jammern und wollen keine weiteren Besichtigungen. Wir fahren wieder zurück zur Hauptstraße an der Drina und finden ein nettes Restaurant, wo wir uns ein frühes Mittagessen gönnen.

Danach wollen wir zu einer auf Google Maps getaggten römischen Brücke fahren – obwohl die Kinder murren und zurück in die Unterkunft wollen. Tatsächlich finden wir die Brücke mitten im Nirgendwo, nachdem wir einige Kilometer über eine holprige Schotterpiste gefahren sind. Das Bächlein unter der wunderschönen Brücke ist eine willkommene Abkühlung und sogar die Kinder sind begeistert und waten fröhlich durch das Nass – schade, dass wir keine Badesachen mitgenommen haben.

Der nächste Tag beginnt mit ausdauerndem Regen. Und es ist kalt geworden. Wir fahren die Drina entlang nach Norden und beim kleinen Städtchen Mali Zvornik über die Grenze nach Bosnien in die Stadt Zvornik. Wir hatten gehofft, dass der Regen nachlassen würde und wir einen Stadtspaziergang unternehmen können, aber leider regnet es stark und es scheint noch eine Weile so zu bleiben. Also auf ins Einkaufszentrum. Nachdem wir ausgiebig durch alle Geschäfte gestöbert haben, holen wir uns etwas zu essen und danach – es regnet noch immer – fahren wir zurück zu unserer Unterkunft. Schade, wir wären gerne durch das Städtchen geschlendert, hätten gerne ein Eis gegessen und bosnische Luft geschnuppert.

Am späten Nachmittag lichten sich die Wolken und sobald die Sonne hervorlugt, ist es auch wieder warm und so genießen wir ein letztes Mal Schwimmen in der Drina – denn am nächsten Tag müssen wir auch schon wieder abreisen. Wieder einmal können wir von Herzen sagen, in Serbien kann man wirklich schöne und erholsame Urlaubstage verbringen, inmitten von unberührter Natur. Lediglich das mit den Wanderwegen könnte noch verbessert werden – aber wer weiß, vielleicht wird das ja noch.

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