Versöhnung

Die Türe ist zu
du bist gegangen
die Worte verschluckt
ich fühl mich befangen

du hast erzählt
von deiner inneren Leere
vom ewigen Schmerz
von der bleiernen Schwere
von Wunden die nicht
verheilen wollen
von Wut und von Angst
von zornigem Grollen

du hast gesagt
du willst doch nur leben
nicht ständig erzittern
schwanken und beben
magst deine Gefühle
nicht mehr ertränken
willst Wärme und Liebe
und Güte verschenken

dann warst du still
wir haben geschwiegen
blieben noch lange
nebeneinander liegen

deine Hand hat mich sachte berührt
ich hab deine kalten Finger gespürt
dein Blick hat meinen gesucht
und gefunden
langsam vergingen Minuten
dann Stunden

ich wollte dich trösten
am liebsten heilen
und konnte doch nur
hilflos verweilen

jetzt bist du weg
und ich bin allein
die Befangenheit weicht
ich horche aufmerksam
in mich hinein

und endlich finde ich Worte in mir
hör achtsam mir zu
ich schenke sie dir:

nimm mutig bitte
den Schmerz in die Hand
und trag ihn tapfer
in dein Seelenland
mach frei deinen Blick
schau in die Runde
das Leben ist jetzt
in dieser Sekunde

du kannst
die Hindernisse sehen
kraftvoll und stark
nun weitergehen
zu lang schon hast du
am Seil gezogen
verbissen gekämpft
dich selber betrogen

das Tau fällt langsam
und leise hinab
die Zeit ist reif
es war schon knapp

sieh nur wie still
es jetzt ruht
lass los meine Liebe
es ist gut
es ist gut

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