Eine Fahrt mit den Wiener Öffis zum böhmischen Prater

Eigentlich leben die Kinder in Serbien, aber da ich aus Österreich bin, verbringen wir die Ferien immer in Österreich. 

Für manche sind die öffentlichen Verkehrsmittel (Öffis) in Wien ein Teil des Alltags, aber für meine Kinder, die in einer serbischen Kleinstadt leben, ist es immer ein Highlight, wenn wir bei Oma und Opa in Wien sind und mit Straßenbahn, U-Bahn und Bus fahren. 

Gestern sind wir in Wien angekommen und heute macht die 7-Jährige eine Liste mit allen Dingen, die sie in Wien machen möchte.

In der ersten Klasse in Serbien hat sie kyrillisch schreiben gelernt. Das ABC lernt sie erst in der zweiten Klasse, aber sie übt schon mal. In Serbien gibt es keine Rechtschreibregeln, alles wird so geschrieben, wie es ausgesprochen wird.

Der Prater steht ganz oben auf ihrer Liste, da wir uns aber die Menschenmassen und Touristen nicht geben möchten und die Kinder eh noch recht klein sind, entscheiden wir uns spontan zum böhmischen Prater zu fahren, der direkt neben einer Parkanlage liegt.

Ich schlage vor, in Meidling in den 15A zu steigen, der auf der anderen Seite der Parkanlage hält, damit die Kinder sich auch ein bisschen bewegen müssen.

Endlich an der Busstation angekommen, warten und warten wir auf den Bus, die Kinder tanzen nervös am Gehsteig herum, aber er kommt einfach nicht. Es gibt wohl eine Störung.

Als der Bus dann endlich kommt, ist er ziemlich voll und wir müssen uns im Tokio-Style hineinschieben. Es geht sich fast nicht aus.

Die Oma ergattert einen Platz und nimmt den 4-Jährigen auf den Schoß, die 7-Jährige und ich bleiben daneben stehen und ich versuche sie festzuhalten und dabei niemandem der Sitzenden meinen Rucksack ins Gesicht zu rammen. Der 4-Jährige sieht sich um, hält sich die Augen zu und jammert: „Ich will nach Hause.“

Der Bus hält, ein paar Leute steigen aus, ah endlich ein bisschen mehr Platz. Es wäre ein Platz am Fenster frei, doch der Mann am Außenplatz weigert sich rein zu rücken und die 7-Jährige möchte sich nicht bei einem fremden Mann vorbei zwängen. Die Oma sagt trocken: „Willkommen zurück in Wien.“

Endlich angekommen, geht es ein paar Minuten zu Fuß bis zur Parkanlage. Von dort aus sieht man über eine weite Ebene wunderbar auf Wien. Der Park ist nicht allzu groß und wir gehen etwa 10 Minuten zu Fuß, bis wir den böhmischen Prater erreichen.

Hier gibt es Blumenrad, Achterbahn, Autodrom, Geisterbahn u.s.w., alles in mini Ausführung. Wer den lauten, überfüllten Prater vermeiden möchte und eher kleinere Kinder hat, ist hier genau richtig. Es ist klein und überschaubar, die meisten Fahrten kosten so zwischen 2€ und 4€.

Laut einer Tafel steht hier das älteste Ringelspiel Europas.

Am Ende gönnen wir uns ein „Oma’s Langos“ mit Sauerrahm und Käse, uff. Dann geht es mit 15 Minuten Fußweg und der Straßenbahn Nr.6 wieder nach Hause.

Fazit: Der böhmische Prater ist klein, aber fein. Für kleine Kinder ist er eine tolle Alternative zum Prater. Während der Woche ist hier nicht viel los. Wer die Wiener Küche schätzt, findet hier ein paar nette Lokale mit Gastgärten.

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