Reise durch Bosnien – Ausflug zur Höhle Špilja Vjetrenica in Zavala

Der zweite Ausflug, den wir von Neum aus unternehmen, führt uns zu einer Tropfsteinhöhle in Zavala. Das ist ein kleines Örtchen, ca 50 km von Neum entfernt. Wir entscheiden uns, nicht über Kroatien zu fahren, sondern die Straße in Bosnien zu nehmen. Gleich nach der Abfahrt von der Hauptstraße müssen wir eine Umleitung fahren, über eine staubige und holprige Schotterstraße. Nach ca. 3 km kommen wir wieder auf die asphaltierte Straße. Erst fahren wir durch eine Ebene mit Karstgebirgen ringsherum, die Straße ist sehr schmal, aber es begegnet uns kein anderes Auto. Leider geht es dann auch wieder eine Bergstraße hoch, links ist der Abhang, es gibt keine Leitplanken, die Straße ist gerade breit genug für ein Auto. Wir fahren schweigend und hoffen, dass uns kein Auto begegnet. Das Glück ist uns hold und wir kommen nach einer knappen Stunde unbeschadet, aber schweißgebadet in Zavala an.

Der Ort liegt auf dem linken Bild am Berghang. Es sind nur ein paar wenige Häuser.


Bei der Höhle warten schon ein paar wenige andere Touristen. Der Höhleneingang ist mit einem Eisentor gesichert und es bläst uns eiskalter Wind entgegen. Für den Höhlenbesuch sind lange Hosen, Jacke und feste Schuhe vorgeschrieben. Bei einer Außentemperatur von gefühlten 40 Grad mutet das abwegig an, aber nachdem wir nur kurz vor der Höhle warten, verstehen wir warum. Der Temperaturunterschied muss mindestens 20 Grad betragen.

Bevor die Führung losgeht, müssen wir Helme aufsetzen, da die Höhle stellenweise sehr niedrig ist.

Wir sind eine kleine Gruppe und folgen unserem Guide in die kühle Höhle. Es gibt einen betonierten Weg, der beleuchtet ist. An ausgesuchten Stellen erklärt unser Guide etwas – ich verstehe nichts außer Stalaktiten und Stalagmiten – die Führung ist in Bosnisch. Die Höhle ist so beeindruckend, dass mir das egal ist. Der Weg für die öffentliche Führung geht etwa 600 m tief in die Höhle. Die Höhle führt aber mehrere Kilometer in den Berg hinein.

Den Rückweg dürfen wir alleine antreten. Nach ca. 40 Minuten sind wir wieder draußen. Wir gehen noch ins Museum, das am Fuß des Ortes liegt. Es ist eine sehr kleine Ausstellung mit Fundstücken aus der Umgebung und historischen Bildern mit Erklärungen. In der Umgebung gibt es noch weitere Höhlen, sie sind aber nicht touristisch zugänglich.

Die Rückfahrt ist auch wieder abenteuerlich. Wir wollen die schmalen Straßen vermeiden und suchen uns eine andere Straße, die über Kroatien führt. Leider ist das Navi nach kurzer Fahrt verwirrt und dann haben wir überhaupt kein Netz mehr. Wir sind nicht sicher, ob wir auf der richtigen Straße sind, haben aber auch keine andere Wahl. Die Straße ist sehr sehr schmal, rechts Felsen und links Abgrund, keine Leitplanken. Umdrehen können wir daher auch nicht. Zum Glück kommt uns nie ein Auto entgegen. Nach ca 6-7 km sehen wir endlich den Grenzübergang – sehr lustig, so mitten im Nirgendwo ein großartiger Grenzübergang. Wir haben weiterhin kein Netz, also fahren wir einfach die Straße entlang. Sehr malerisch und plötzlich ist das Meer weit unter uns zu sehen.

Kurvig und schmal geht es abwärts, kein anderes Auto weit und breit. Endlich unten angekommen, sehen wir schon die Küstenstraße und fahren Richtung Neum. An der Grenze ist diesmal richtig viel los, aber wir müssen nicht allzu lange warten. Dann sind wir auch schon zu Hause.

Fazit: Die Höhle ist absolut sehens- und empfehlenswert und somit die anstrengende Fahrt hin und retour wert. Die Eintrittspreise sind erschwinglich mit 15 KM für Erwachsene und 8 KM für Kinder ab 4 Jahren.

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