Reise auf die Azoren – Candelaria

Am Montag fahren wir nach Candelaria, ein kleiner Ort an der westlichen Küste, nur etwa 20 Minuten von Ponta Delgada entfernt. Das Wetter ist trüb und nebelig. Wir beschließen, nicht direkt zur Unterkunft zu fahren, sondern uns noch die westliche Nordküste anzusehen. Westlich von Ribeira Grande führen die Straßen noch auf der Höhe des Meeres durch kleine malerische Ferienörtchen. Je weiter westlich wir kommen, desto höher geht es hinauf, die Orte liegen nun an Steilküsten. Bei einem dieser Orte fahren wir spontan hinunter, aber leider ist es immer noch sehr nebelig und wir sehen nicht viel. Unser kleiner Toyota schnauft ganz schön über die extrem steilen Straßen. Trotzdem wir nicht sehr viel sehen, wirkt diese Strecke sehr malerisch mit den kurvigen Straßen durch das satte Grün und den kleinen Orten.

Plötzlich, wie aus dem Nichts, taucht die Sonne auf und wir haben herrlich strahlendes Wetter. Mir fällt ein, was mein Sitznachbar im Flugzeug gesagt hat. Auf den Azoren kann man an einem Tag alle vier Jahreszeiten erleben – und genau so empfinden wir es. Mit der Sonne ist es auch sofort warm.

Uns fallen die vielen Rastplätze entlang der Hauptstraße auf. Sie sind sehr schön gestaltet und es gibt jede Menge Grillmöglichkeiten. Wir bleiben bei einem dieser Rastplätze oberhalb von Mosteiros stehen und genießen einen wunderschönen Ausblick.

In Mosteiros machen wir uns auf die Suche nach einem Lebensmittelgeschäft. Laut Google Maps soll es zwei in dem Ort geben. Sie sind nicht leicht zu finden, da beide im Erdgeschoss von Einfamilienhäusern liegen und von außen kaum als Geschäft zu erkennen sind. Mosteiros wirkt auf uns wie ein verschlafenes kleines Ferienörtchen. Wir spazieren am Strand entlang und essen unsere Sandwiches, bevor wir weiter zu unserer Unterkunft fahren.

In Candelaria geht es wieder steil nach oben zu unserer Unterkunft. Unser kleines Paradies – Paraiso 60 – liegt am Ende der Straße hoch über dem Ort. Wir können problemlos auf der Straße parken. Was soll ich sagen – wir sind begeistert von dem Ferienhäuschen, das wir für die nächsten Tage bewohnen werden. Unsere Vermieter sind ein Pensionistenpärchen, die sich ihren Traum erfüllt haben von einem Leben auf der Insel in ihrer Pension. Sie wohnen im Haupthaus nebenan und sind jederzeit erreichbar. Jeden Morgen hängt schon ein Säckchen mit frischen Brötchen an unserer Tür.

Zu unserer Unterkunft: Das Häuschen ist praktisch an eine Mauer gebaut und so ein bisschen halbrund. Wenn man reinkommt, ist man in einem Bereich mit Esstisch und Kamin, rechts eine sehr geräumige und außerordentlich gut ausgestattete Küche. Links ist ein Schlafzimmer. Ein bisschen kalt und das dunkelste Zimmer. Vom Kaminzimmer aus führt eine Holztreppe hinauf, hier gibt es ein gemütliches Zimmerchen mit riesiger Glasfront und Blick aufs Meer. Links das süße Badezimmer und rechts das zweite Schlafzimmer. Auch mit Blick aufs Meer. Überall sind Kleinigkeiten hinterlegt, hier eine Packung Chips, da eine Packung Kekse. Es gibt sehr viele liebevolle Einrichtungsgegenstände, alles sehr nett. Im Badezimmer gibt es einen alten englischen Waschtisch mit echten alten englischen Armaturen. Das einzige Manko – die Dusche ist so schmal und eng, dass einem der Duschvorhang entweder am Bauch oder am Po klebt. Und das warme Wasser tröpfelt eher sehr lasch. Sonst ist das alles ein Traum.

Unser Unterkunft mit Terrasse und Meerblick

Am ersten Tag drehen wir eine Runde durch das Örtchen. Leider können wir nirgends einen Zugang direkt zum Meer finden. Wir werden aber von aufgeregten Hunden verfolgt, anscheinend wollen die keine Fremden. Es gibt einen gut sortieren Lebensmittelladen, in dem wir einkaufen. Die vollen Taschen die steile Straße hochzuschleppen ist aber eine echte Herausforderung.

Von hier aus machen wir etliche Ausflüge und Wanderungen, die nach und nach gelesen werden können. Siehe Link unten. Viel Spaß!

Kleiner Nachtrag: Im Häuschen ist es immer warm, nur das untere Schlafzimmer ist eher sehr kühl. Unsere Vermieter haben uns aber vorab geschrieben, dass es, vor allem nachts, sehr kühl sein kann, und so nehmen wir ausreichend warme Kleidung mit. An zwei Tagen gibt es Sturm mit starkem Regen und nun ist es wirklich kalt im ganzen Haus. Also lerne ich, den Kamin zu heizen. Es ist nicht so leicht wie ich dachte, aber am Ende bin ich erfolgreich und es prasselt ein gemütliches Feuerchen und es ist schnell behaglich warm im ganzen Haus.

Wanderungen und Ausflüge Teil 1

Von Caldeiras zum Salto do Cabrito
Rund um die Caldeira das Sete Cidades
Furnas – Terra Nostra Park

Wanderungen und Ausflüge Teil 2

Ausflug zu den Teeplantagen Tea Porto Formoso und Cha Gorreana
Lomba da Maia nach Maia
Wanderung von Faial da Terra nach Agua Retorta

Wanderungen und Ausflüge Teil 3

Regenwetterprogramm
Von Fenais d´Ajuda zum Ribeira da Salga
Janela do Inferno

Wanderungen und Ausflüge Teil 4

Nordeste und Wanderung von Lomba da Fazenda zum Ribeira do Guilherme
Von Ribeira dos Caldiroes nach Achadinha
Sete Citades – Lagoa Azul – Caldeiro Velha – Lagoa Fogo
Ponta Delgada und Abschied

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