Als internationale Familie ist es nicht immer leicht, zusammen zu kommen und Zeit miteinander zu verbringen. Die Oma in Wien, die ältere Tochter und die Enkelkinder in Serbien, die jüngere Tochter in Berlin. Diesen Sommer beschließen wir „Serben“ von Wien aus mit der Oma auf Besuch nach Berlin zu fahren, mit Zwischenstopp in Prag. Wir sind zwei Erwachsene, eine 3-Jährige und ein Baby.
Gesagt, getan. Von Wien aus gibt es zwei Hauptrouten nach Prag, über Znaim und über Brno. Wir fahren die Route über Znaim und werden in Tschechien mit Aussicht über die schöne Landschaft belohnt.
Angekommen in Prag, müssen wir erst mal Parkplatz suchen, was gar nicht so leicht ist, obwohl unsere Unterkunft außerhalb des Zentrums liegt, wo man gratis parken kann. Unsere Unterkunft ist schön, hell und sauber.
Da wir zum Mittagessen nur eine Jause hatten, sind wir schon recht hungrig und entscheiden uns, gleich mal in die Stadt zu fahren und nach Essen zu suchen. In der Nähe unserer Unterkunft gibt es eine Straßenbahnstation. Wir haben natürlich unsere Hausaufgaben nicht gemacht und können nur raten, welche Straßenbahnlinie ins Zentrum fährt.
Endlich im Zentrum in einer Fußgängerzone, müssen wir wieder stoppen. Das Baby ist unruhig, es will nicht im Kinderwagen sitzen, ist müde (es ist leider ein Kind, das absolut nicht im Kinderwagen einschlafen kann), sein Tagesablauf ist vollkommen durcheinander. Es ist heiß, die Nachmittagssonne knallt auf uns herunter, wir sind alle hungrig, die Stimmung kippt.
Ich setze mich an den Rand einer Statue und fange an, ihn zu stillen, er schläft schnell ein. Währenddessen pack die Oma ihr Handy aus (was haben wir bloß gemacht, als es noch keine mobilen Daten gab?) und googelt vegane Restaurants in der Nähe. Wir packen das Baby in die Trage und ziehen weiter und finden „Lehká hlava“, eines der besten vegetarisch veganen Restaurants ever, das ziemlich versteckt in einem kleinen Gässchen liegt. Wir sind nicht nur von dem fantastischen Essen und dem besten Bier begeistert, sondern auch von der Bedienung. Die Kinder werden mit einer Kiste Spielsachen versorgt, und wir können das Essen in Ruhe genießen.
Unsere Tage in Prag laufen alle ziemlich gleich ab, wir laufen durch die Stadt, testen vegane Restaurants und machen oft Pausen an Spielplätzen.
Den schönsten Spielplatz finden wir auf einer Insel, genannt „Střelecký ostrov“ mitten in der Moldau, er wird sehr schnell unser Lieblingsspielplatz und Erholungsort nach dem touristischen Gedränge im Zentrum. Einen weiteren schönen Spielplatz finden wir mitten im Zentrum, versteckt in einem Innenhof. Auch hier pausieren wir öfters und können Kraft tanken. Ein Highlight für die 3-Jährige sind die Straßenkünstler, die Seifenblasen machen.
Wir essen natürlich auch Trdelník (Baumkuchen), ein Must beim Tschechienbesuch. Museumsbesuche verschieben wir auf einen anderen Zeitpunkt, wenn die Kinder größer sind. Wir kommen auf jeden Fall wieder!
Fazit: Wir sind begeistert von Prag. Die Oma meint, es ist die schönste Stadt, die sie bislang besucht hat. Es gibt zahlreiche Restaurants und Straßenkaffees, die zum Verweilen und Rasten einladen. Und man kann einfach nur staunend durch die Straßen schlendern, ein Gebäude ist schöner als das andere. Es sind praktisch alle historischen Gebäude erhalten, da Prag während des 2. Weltkrieges von Bombardierungen verschont geblieben ist.






























