Island 2018 – Glymur Wasserfall, Hraunfossar, Husafell

Von Reykjavik machen wir uns auf Richtung Norden. Unsere nächste Unterkunft liegt ein Stück östlichen von Borgarnes, in der Nähe von Skorradalur. Es geht an der Ringstraße entlang. Da wir genug Zeit haben, wollen wir auf dem Weg zur Unterkunft eine Wanderung machen. Wir haben vor, nicht durch den Tunnel zu fahren, sondern am Fjord Hvalfjörður entlang. Eine ziemlich beeindruckende Strecke. Ganz am Ende des Fjords liegt auch der Startpunkt unserer geplanten Wanderung zum Glymur Wasserfall. Laut Reiseführer ein nicht ganz ungefährlicher Weg.

Anfangs sieht der Weg nicht allzu anstrengend und auch überhaupt nicht gefährlich aus.

Bis wir zu der Stelle kommen, wo wir auf einem glitschigen Baumstamm und einem lockeren Halteseil einen Bach überqueren müssten.

Wir beobachten das Ganze eine Weile, niemand kommt ohne nasse Schuhe hin- oder herüber. Viele zielen sich die Schuhe aus. Auf der anderen Seite geht es zudem einen schmalen Pfad mit Halteseil steil bergauf. Uns ist das nicht ganz geheuer und wir beschließen, eine andere Route zu gehen. Laut Wanderführer sehr viel länger, aber dafür nicht gefährlich. Es sind kaum Menschen unterwegs, was uns ja sehr gefällt. Ganz oben angekommen, frieren wir schon beträchtlich und ein eisiger Wind weht uns um die Nase. Brrrrr. Aber es lohnt sich allemal.

Erschöpft, aber glücklich kehren wir zurück und fahren den Fjord an der Nordseite zurück, die Ringstraße weiter Richtung Norden. Kurz vor Borgarnes biegen wir ab Richtung Osten. Hier wird es ein wenig abenteuerlich. Wir haben lediglich Koordinaten und die Anweisung, dass in einem Postkasten an der Straße ein Schlüssel und ein Handy für uns bereit liegen. Die Unterkunft liegt in einer Feriensiedlung und ist mit einem Schranken gesichert, der sich mit dem Handy öffnen lässt. Wir finden auf Anhieb den Postkasten samt Inhalt, in der Siedlung haben wir auch Glück, das kleine Holzhäuschen finden wir schnell. Wow! Wir sind mitten im Paradies gelandet.

Hier lässt es sich gut aushalten die nächsten Tage. Bei unseren Abendspaziergängen sehen wir immer nur dunkle Häuschen, die Saison ist anscheinend vorbei und es ist angenehm ruhig in der ganzen Anlage.

Ich gehe jeden Abend auf die Homepage zum Aurora Forecast in der Hoffnung, die legendären „Nordlichter“ zu sehen und so stehen wir manchmal nachts frierend auf der Holzveranda, leider immer vergeblich.

Am nächsten Tag regnet es wieder, aber wir brechen trotzdem auf. Wir wollen nach Húsafell fahren, das noch ein Stück weiter östlich liegt und auf dem Weg dahin bei den Hraunfossarwasserfällen stehen bleiben. Auf einer Länge von rund einem Kilometer quellen unzählige Wasserfälle aus einem Berg hervor und fließen in den Fluss Hvitá.

Sehr beeindruckend! Trotz Regen sind hier sehr viele Menschen unterwegs. Wir lieben ja mehr die Einsamkeit und so fahren wir, nachdem wir uns satt gesehen haben, dann auch schnell weiter nach Húsafell. Hier soll es gute Wandermöglichkeiten geben und wirklich, es ist zwar ein kleiner und überschaubarer Ort, im Informationszentrum gibt es aber kleine Wanderkarten. Wir starten eine Wanderung mit einem für mich unaussprechlichen Namen. Mittlerweile hat es zu Regnen aufgehört und die Sonne kommt hervor. Keine Menschen weit und breit.

Leider finden wir den Weg zum richtigen Einstieg auf den Berg nicht, aber das ist auch gut so. Inzwischen senkt sich Nebel bis auf unsere Höhe und wir haben keine Lust, uns hier irgendwo im nirgendwo zu verirren. Und wir sind auch schon seit über einer Stunde unterwegs. Wir gehen nicht zurück, sondern folgen einer anderen Wegbeschreibung und kehren, einen großen Bogen gehend, an unseren Ausgangspunkt zurück. Wir genießen die Stille und die karge Schönheit der Landschaft und sind aufs Neue beeindruckt von der Vielfalt der Natur.

Da wir uns selbst versorgen, gehen wir immer in Borgarnes einkaufen. Wir haben schon alle Geschäfte ausgekundschaftet und gehen meistens zum größten Supermarkt. Die gekühlten Lebensmittel sowie Obst und Gemüse sind in abgetrennten Abteilungen – wie in einem eigenen Zimmer – und dort ist es sehr kalt. So haben wir uns angewöhnt, immer eine dicke Jacke zum Einkaufen mitzunehmen 🙂 . Da es uns sehr interessiert, wie so die Lebensmittel in anderen Ländern schmecken, was gibt es überhaupt usw. haben wir eine ungesunde Liebe zu isländischem Schaumgebäck entwickelt. Jeden Abend müssen wir uns durchkosten, leider finden wir immer wieder neue Geschmäcker 🙂 .
Alkohol gibt es, wie in vielen nordischen Ländern nur in Spezialgeschäften (Vinbúðin) zu kaufen.

In den nächsten beiden Tagen wollen wir nach Akranes zum Akrafjall, zu den Grábrók Vulkanen und nochmal nach Húsafell zum Wandern. Dann ziehen wir auch schon weiter Richtung Nationalpark Snæfellsnes.

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