Der Herbst ist da, wenn auch etwas verspätet. In den letzten Wochen hatten wir fast durchgehend Sonnenschein und täglich bis zu teils über 20 Grad. Seit ca. einer Woche ist es aber sehr viel nebliger geworden und auch etwas kühler. Wenn ich jetzt abends raus gehe, um einen Spaziergang zu machen, dann ist der Ausdruck „frische Luft schnappen“ wirklich nicht mehr angebracht. Hier in Serbien heizen noch sehr viele Menschen mit Holz und Kohle und diese verrauchte Luft ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Heute ist der 31. Oktober und hier herrscht schon vormittags Gruselstimmung. Irgendwie genieße ich dieses Wetter und irgendwie macht es mich auch traurig, dass jetzt wieder die Jahreszeit anbricht, in der die Tage kürzer werden und es immer so dunkel ist.







Ein paar Tage später…
Der Nebel lässt nicht ab. Heute fahren wir von Šid nach Bačka Palanka, das ca. 25km entfernt liegt, um Besorgungen zu machen. Immer noch im Sleepy Hollow Style ist es düster, neblig und kalt. Wir fahren durch ein paar Dörfer, bis wir zum Grenzübergang kommen, denn der kürzeste Weg nach Bačka Palanka führt durch Kroatien. Viele Menschen, die hier in der Umgebung leben, müssen häufig diese Grenze überqueren, da sie der kürzeste Weg ist. Wir müssen sehr häufig Reisepass wechseln, weil uns der Platz für Stempel ausgeht. Bevor Kroatien EU-Mitglied wurde, erhielt ich bei jeder Durchfahrt vier Stempel in meinen Pass – Ausfahrt aus Serbien – Einfahrt nach Kroatien – Ausfahrt aus Kroatien – Einfahrt nach Serbien.
In Kroatien lichtet sich dann der Nebel und wir haben plötzlich strahlenden Sonnenschein und freie Sicht. Da unsere übliche Route zum Grenzübergang gesperrt ist, fahren wir durch das süße Städtchen Ilok, das ein bekanntes Weinbaugebiet ist. Kurz vor der Grenze fahren wir über eine lange Brücke. Unter uns fließt die Donau, die auch als Grenze zwischen Kroatien und Serbien dient und nun einen Schlenker Richtung Novi Sad macht. Diese Brücke ist der Grund dafür, dass dies die schnellste Strecke ist. Die nächste Brücke befindet sich in Novi Sad, doch der Weg dorthin ist lang und führt über den Fruška Gora (Nordserbiens einziges Gebirge). Dazwischen kann man die Donau lediglich mit einer Fähre überqueren.












