Gestern haben wir den Rückweg von Wien nach Serbien angetreten. Auf der mehrstündigen Fahrt hatte ich viel Zeit zum Nachdenken, unter anderem auch über Distanzen.
Wenn ich Leuten in Österreich erzähle, dass ich in Serbien lebe, bekomme ich meistens Rückmeldungen wie „Da unten am Balkan?“, „Wow, das ist ja weit weg“, „Ist das nicht eine weite Fahrt für die Kinder?“.
Tatsächlich ist es aber so,… ich überschreite drei Landesgrenzen, um nach Hause zu fahren, wohne aber immer noch näher an Wien, als wenn ich in Bregenz am anderen Ende Österreichs wohnen würde.
Ich habe das Gefühl, dass viele dem Empfinden nach den Balkan weiter weg einschätzen, als er eigentlich ist. Von Wien aus ist es z. B. weiter nach Berlin als nach Belgrad.
Hier einige Beispiele für Distanzen – lt. Google Maps, die kürzeste Strecke mit dem Auto:
Wien – Belgrad 613km
Wien – Berlin 682km
Wien – Bregenz 601km
Wien – Šid (mein Wohnort) 548km
Natürlich muss man bei Fahrten ins Ausland auch Grenzwartezeiten mit einrechnen (vor allem in den Ferienzeiten), wenn es sich bei den jeweiligen Ländern teilweise weder um Schengen noch um EU-Länder handelt. Meistens timen wir das aber so, dass wir nicht zu den Stoßzeiten fahren. Aber es gibt ja Richtung Westen (Salzburg, Tirol, Vorarlberg) auch immer wieder Staumeldungen – auch ohne Grenzübergänge – die die Fahrtzeiten beträchtlich verlängern können.
Der Balkan liegt also näher an Wien als man glauben möchte. Und es gibt sehr, sehr viele sehenswerte Orte, z.B. unsere Reise durch Bosnien- Sarajevo, aber das ist eine andere Geschichte 🙂